Sonderausstellung "Schloss Pöggstall - zwischen Region und Kaiserhof" in der Barbakane (Obergeschoß)

Die Sonderausstellung unter dem Titel „Schloss Pöggstall– zwischen Region und Kaiserhof“ widmet sich in der Barbakane den sensationellen Erkenntnissen der Bauforschung und der Besitzgeschichte von Schloss Pöggstall. Die Generalsanierung im Zuge der Landesausstellung lässt die Geschichte des Schlosses neu schreiben: Die gesamte Baugeschichte - von Anbeginn des Baues bis hin zu den Um- und Ausbauten der jeweiligen Besitzer - wurde neu entdeckt. Mitten im ländlichen Raum, in Pöggstall im Südlichen Waldviertel, wurde Weltkunst angekauft und aller modernste Architektur umgesetzt – von Künstlern und Handwerkern, die erst danach für die Habsburger tätig waren.

Bei dem Schloss Pöggstall, eine adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof, handelt es sich bei dieser stattlichen Anlage nicht um irgendein abgelegenes Schloss „am Land“, sondern um einen bedeutenden Adelssitz, dessen Bewohner teils direkte Beziehungen zum Kaiserhaus gepflegt haben.

Kaspar von Rogendorf, der Rat und Kämmerer von Kaiser Friedrich III., hat das Schloss Pöggstall erworben und legte den Grundstock für den Ausbau zum Renaissance-Schloss und den Bau der monumentalen großen Schlosskapelle.


Schloss Pöggstall Drohnenansicht

Schloss Pöggstall wetteiferte in der Qualität und Innovativität seiner baulichen Gestaltung über große Strecken seiner Geschichte nicht mit anderen ländlichen Adelssitzen, sondern mit habsburgisch-höfischen und europäischen Vorbildern und Parallelunternehmungen.

Über die Jahrhunderte waren es viele Besitzer, die aus der einstigen Burg ein Schloss geschaffen und damit der Nachwelt einen einmaligen Schatz hinterlassen haben. Seine volle historische Bedeutung hat sich erst mit der Generalsanierung (2015 bis 2016) gezeigt. Von der ereignisreichen Restaurierung, bedeutsamen Funden und verblüffenden Geschichten über die Schlossherren erzählt die Sonderausstellung in der Barbakane.

Wie kommt es dazu, dass in Pöggstall in den 1530er Jahren eines der damals modernsten Renaissance-Schlösser Mitteleuropas gebaut wurde?

Warum arbeiteten mehrere berühmte italienische Künstler zuerst im Südlichen Waldviertel, bevor sie am Habsburgerhof in Wien tätig wurden?

Warum entwarf Albrecht Dürer den größten Wappenholzschnitt seines Werks während eines Abendessens mit den Pöggstaller Schlossherren?

Wie wurden die Rogendorfer zu erfolgreichen Feldherren und Diplomaten in Europa?

Warum ist die Barbakane europaweit eine echte Rarität?

Diese und andere Fragen klärt die neuesten Forschungsergebnisse zur Bau-, Nutzungs- und Funktionsgeschichte des Schlosses vermittelnde Sonderausstellung.

Interessante Schwerpunkte der Ausstellung sind unter anderem:

→ eine 3D-Film-Animation, wie das Schloss Pöggstall von einer einfachen Wehranlage zu einem imposanten Renaissance-Schloss wächst

→ interessante biografische Daten von 3 Generationen der Familie Rogendorf können erforscht werden

→ kennenlernen von den verschiedenen Methoden, Forschungszugängen und Analyseinstrumentarien der historischen Bauforschung

→ interessante Hintergrundinformationen über das Zustandekommen der sensationellen  Forschungsergebnisse

→ erklärende Kurzfilme

→ Texte in der Sonderausstellung auch in englischer Sprache

Zusammen mit dem Bauforscher Peter Aichinger-Rosenberger kuratierte Andreas Zajic, Leiter der Abteilung Editionsunternehmen und Quellenforschung – MIR, die große Sonderschau, die höchstrangige Kunstwerke aus internationalen Museen an ihrem ursprünglichen Standort im Südlichen Waldviertel zusammenführte und auch nach dem Ende der Landesausstellung 2017 als Dauereinrichtung vor Ort verbleibt.

Sonderausstellung 3D Animation

Sonderausstellung

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